Die Gestaltung des vierten Baufelds in der historischen Mitte steht fest. Der Neubau für die Volkshochschule an der Ecke neben der Stadt- und Landesbibliothek zur Friedrich-Ebert-Straße soll nach einem Entwurf des Büros Vielmo Architekten aus Berlin errichtet werden. Für das Studentenwerk Potsdam entsteht an der östlichen Wand der Bibliothek auf einem schmalen Streifen ein Wohnheim mit 80 Plätzen. Außerdem baut die kommunale Pro Potsdam 32 Sozialwohnungen mit ein bis fünf Zimmern.
Für die insgesamt acht neuen Gebäude an der Südseite des Block IV hat die Kommission zur Auswahl der Architekturentwürfe unter der Leitung von Uli Hellweg aus 18 Entwürfen die künftige Gestaltung ausgewählt. Entlang der Erika-Wolf-Straße, also der Straße, die zwischen den Blöcken III und IV liegt, befinden sich sieben dieser Gebäude: vom modern interpretierten „Achtecken-Haus“ an der Ecke zur Friedrich-Ebert-Straße, über die direkt daneben liegende „Fuge“, bis hin zur sogenannten Leitfassade nach historischem Vorbild an der Ecke zum Alten Markt. Das achte Gebäude schließt sich in Richtung Los 2 in der Anna-Flügge-Straße an. Während in den Erdgeschossen überwiegend gastronomische und gewerbliche Nutzungen geplant sind, wird darüber gewohnt: hier wird es mietpreisgedämpfte Wohnungen und auch große Wohnungen mit vier und fünf Zimmern zum Beispiel für Familien geben.
Die Entwürfe zeigen neben der historischen Rekonstruktion zeitgenössische und moderne Architektur. Die Arbeiten haben mit ihrer Qualität und eigenständigem Charakter überzeugt. Zusammen bilden sie einen vielschichtigen Spannungsbogen.
Der Entwurf von Michels Architektenbüro, Berlin ist zum Sieger des Werkstatt- und Dialogverfahrens Kreativ Quartier gekürt worden. Das städtebaulich und architektonisch ansprechende und wirtschaftlich tragfähige Konzept hat alle Mitglieder der Auswahlkommission – besetzt mit dem Bauherrn, externen Experten, Vertretern der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie der Landeshauptstadt Potsdam und des Sanierungsträgers Potsdam – überzeugt. Die am Verfahren mitwirkenden sechs Büros wurden aufgrund ihrer Fachexpertise für diese komplexe und ganz besondere Aufgabe ausgewählt.
Uli Hellweg hat die Debatte des Auswahlgremiums moderiert und erklärt: „Ich bin mir sicher, dass mit der Entscheidung für diesen städtebaulich hochwertigen und überzeugenden Entwurf ein wichtiger Meilenstein des Werkstatt- und Dialogverfahrens erreicht wurde.“